Wer hat an der Uhr gedreht, ist es wirklich schon so spät – so oder ähnlich könnte der dramatische Höhepunkt in der 3. Runde gegen Kleve I in der Verbandsliga betitelt werden. Beide Mannschaft fanden sich vor dem Kampf am Tabellenende und sind mit Beinah Bestbesetzung zum Kampf im Lokalderby angetreten.
Als erstes erwischte es den Uedemer Spieler Rainer Aymans an Brett 5, der gegen einen sehr talentierten Nachwuchsspieler antrat, ihm aber nicht viel entgegenzusetzen hatte, und nach ca. 2 Stunden die Partie aufgeben musste. Der Sieg an Brett 6 von Lars Günther, der eine sehr taktische aber auch spannende Partie hinlegte, konnte die Niederlage von Brett 5 ausgleichen. Peter Niemann an Brett 2 spielte sehr überzeugend und in manchen Stellungen großmeisterlich, so dass hier der Uedemer den Punkt verdient gewann. An Brett 1 versuchte Arnd Rosskothen mit einem kreativen Eröffnungsaufbau, dem Spiel eine besondere Note zu verleihen, sah sich aber nach gekonnter Spielführung des Gegners einem unwiderstehlichen Königsangriff entgegen, so dass ein Zug vor dem Matt die Aufgabe des
Uedemer Spielers der logische Ausgang der Partie bedeutete. An Brett 7 spielte Holger Disse eine überlegende Partie, die mit einem langfristigem Springeropfer kurz nach der Eröffnung taktische Verwicklungen mit sich brachte. Disse konnte über die gesamte Partie die dynamischen Verwicklungen dazu nutzen, den Gegner immer unter Druck zu halten. Der Zeitmodus beinhaltet, dass man 40 Züge in 2 Stunden spielen muss: Disse hatte vor dem 40sten Zug noch zwei Minuten in einer vielversprechenden Stellung mit zwei Mehrbauern. Nach einer Minute des Überlegens schwanten den Uedemer Spielern, die das Brett umlagerten, eine gewisse Vorahnung. Als die zwei Minuten vorbei waren, reklamierte der junge Gegner gemäß den Regeln die Zeitüberschreitung. Die Vorahnungen der Uedemer Spieler waren
bestätigt, Holger Disse hat die Zeit überschritten und trotz aussichtsreicher Stellung die Partie verloren, die der Uedemer Mannschaftsführer gedanklich schon als Sieg verbucht hatte. Ein Tragik par exellence!
An Brett 3 schaffte Stefan Arts nach langer defensiver Stellung den Sieg, was nach dem Partieverlauf unerwartet , aber doch verdient war. An Brett 8 mühte sich Ersatzmann Raphael van Weegen, trotz Minusfigur lange um Kompensation, musste aber schließlich doch aufgeben. Nun lag mal wieder alles an Michael Venhoff an Brett 4. Trotz Mehrqualität war das Material auf beiden Seiten so geschrumpft, dass hier das einzige Remis des Kampfes vereinbart wurde. Nun befindet sich die 1. Mannschaft des Uedemer Schachklubs auf dem vorletzten Tabellenplatz und wird noch eine spannende Saison vor sich haben, um den Abstieg abzuwenden.
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