Uedem. Corona macht´s möglich: Der neue Pokalsieger des Uedemer Schachklubs kommt aus München! Gewinner Ivo Gräber, seit Jahrzehnten Mitglied des hiesigen Klubs, zog kürzlich aus privaten Gründen nach Bayern. Damit büßte er die Möglichkeit ein, vor Ort die Figuren zu bewegen. Nun packte er die Gelegenheit beim Schopf und übermittelte via Internet seine Züge. 700 km Entfernung spielen da bekanntlich keine Rolle.
Zunächst hatte Spielleiter Josef Schenk das KO-Turnier am Jahresanfang vor Ort im Vereinslokal Lettmann gestartet. Doch dann machte ihm das Virus Covid 19 einen Strich durch die Rechnung und erzwang eine Neuansetzung im virtuellen Raum des Internets. Erfreut nahmen die weit weg von Uedem wohnenden Vereinsmitglieder diese unverhoffte Chance wahr: Peter Niemann konnte sich nun in Bochum einloggen. Aus Krefeld übermittelte Stefan Tenelsen-Rettenbacher seine Züge ebenso wie Ivo Gräber aus der bayrischen Landeshauptstadt. Im Finale bezwang der inzwischen für Bayern München spielende Ivo Gräber den Uedemer Lokalmatador Lars Günther. Sein Pokal-Sieg war hochverdient, besiegte er nämlich auf dem Weg ins Finale der Reihe nach die Spitzenspieler Stefan Arts, Peter Niemann und Stefan Rettenbacher! Der Neu-Münchener ist beileibe kein unbeschriebenes Blatt: Bereits in den Jahren 2005 – 2007 gewann er dreimal die Trophäe – damals allerdings vor Ort am Brett gegen leibhaftige Gegner!
Die beiden letzten Runden der zuvor durchgeführten Ortsmeisterschaft fielen dem Lockdown zum Opfer. Turnierleiter Josef Schenk wertete die noch ausstehenden Partien der insgesamt 20 Teilnehmer alle mit Remis. So ergibt sich ein nicht ganz befriedigendes Endergebnis: Lars Günther, Stefan Arts, Michael Jakubowski und der erst 15-jährige Fynn Pauls liefen gemeinsam über die Ziellinie.
Das letzte der drei Vereinsturniere, nämlich das Serien-Blitzturnier, gewann Altmeister Heinz Aldenhoven unter ganz normalen – damals noch Virus-freien – Umständen und trug sich damit zum 11. Mal in die Siegerliste ein.


Pokalsieger Ivo Gräber übermittelt aus dem Home-Office in München seine Züge.

Heinz Aldenhoven