Uedem. Nicht nur im Alltagsleben, sondern auch beim Uedemer Schachklub kehrt nach der dritten Welle der Pandemie langsam wieder Normalität ein. In den letzten 12 Monaten bestimmte noch eine „Task-Force“ des Vereins das Geschehen. Diese Gruppe mit dem IT-Spezialisten Josef Schenk, mit Hans-Josef Arts und Sohn Stefan, Sven Gerrits und Lars Günther entwickelte in kurzer Zeit unter großem Druck ein Konzept, mit dem man auch im schlimmsten Lockdown den Spielbetrieb aufrecht erhalten konnte. Die Idee an sich war einfach: Man verlagerte die Turniere, das Training von Senioren und Jugendlichen und sogar die Konferenzen ins Internet. Obgleich sich dieses Format gerade beim Schachsport anbietet, waren dennoch viel „Gehirnschmalz“ und große organisatorische Fähigkeiten gefordert. Nach einem Jahr der Erprobung kann man bilanzieren: es hat bestens funktioniert; so gut sogar, dass man die „Internet-Filiale“ des Uedemer Schachklubs auch im „normalen“ Schachleben weiterhin betreiben wird.
Jetzt aber, da das Virus zwar noch lange nicht verschwunden, aber immerhin eine Pause eingelegt hat, nutzte die Vereinsführung die Chance, verließ die virtuelle Welt des Internets und lud zur etwas verspäteten Hauptversammlung ein – in die analoge, reale Welt im Vereinslokal Lettmann.
Die üblichen Formalien wurden schnell und routiniert abgespult: Die immerhin 27 anwesenden Mitglieder kürten Johannes Janßen zum 35. (!) Mal in Folge zum „Chef“. Auch bei den anderen zu besetzenden Vorstandsposten wählte man die langjährig bewährten Amtsinhaber: Sven Gerrits (2. Vorsitzender), Josef Schenk (Turnierleiter), Lars Günther (Jugendwart), Steven Molter (Kassenwart) und Heinz Aldenhoven als Pressewart.
Ein seltener Anlass führte zum Höhepunkt des Abends: die Überreichung des Ehrenbriefes für 60-jährige Mitgliedschaft im Schachbund NRW an gleichzeitig drei (!) Vereinsmitglieder. Hier seien sie kurz vorgestellt:
Jörg Baden, 81 Jahre alt, pensionierter Lehrer für Englisch und Geschichte, Initiator einer Schul-Schach-AG, die er jahrzehntelang leitete. Mit Radfahren, Lesen und Reisen verbringt er neben Schach seine Freizeit.
Alois Tack, 78 Jahre, ebenfalls pensionierter Lehrer (Deutsch und Geschichte), jahrelanger Leiter von Schach-AGs an Gocher Grundschulen. Erstaunlicherweise spielt Tack – auch im gesetzteren Alter – als Ausgleich zum Schach gerne Volleyball.
Herbert Cloosters, mit 72 Jahren der jüngste Jubilar, gelernter Jurist, reist gerne und beschäftigt sich intensiv mit Politik. Er spielte jahrzehntelang für zwei andere Vereine und hat erst vor drei Jahren zum Uedemer Klub gefunden. Er resümiert, auch im Sinne seiner Co-Jubilare: „Der Schachklub Uedem ist für mich ‘Familie’ im positiven Sinne. Dort fühle ich mich wohl, im Kreis von Gleichgesinnten. Ein Beleg für die Attraktivität des Uedemer Schachklubs ist u. a. die Tatsache, dass dem Verein mittlerweile fast 100 Mitglieder angehören. Für einen ‘kleinen Landverein’ unglaublich!“


Die Jubilare (von l. n. r.): Alois Tack, Jörg Baden, Herbert Cloosters
(Foto: JoJa, Uedemer Schachklub)

Heinz Aldenhoven