Uedem. Letztendlich ging es um die Frage: Will ich den Spatz in der Hand, oder die Taube auf dem Dach? Der Coach der ersten Uedemer Schachmannschaft, Arnd Rosskothen, entschied sich für die Taube – und das war falsch! Aber hinterher ist man immer schlauer. Die Ausgangslage vor der letzten Runde der Schach-Verbandsliga war unübersichtlich: Ein Sieg gegen Wermelskirchen würde die Schusterstädter auf den rettenden 8. Platz hieven. Ein Remis brächte wahrscheinlich die Relegation, eine Niederlage den Abstieg. Kein Wunder, dass Rosskothen sein Team auf ein kompromissloses „Alles oder nichts“ einschwor. Peter Niemann (Brett 2) – gesundheitlich angeschlagen – remisierte früh und richtete mit diesem Ergebnis noch keinen Schaden an. Als dann Michael Jakubowski (8) und Rainer Aymanns (5) die Segel streichen mussten, nahm das Unglück seinen Lauf. Die fein herausgespielten Siege von Lars Günther (6) und Holger Disse (7) egalisierten zwar den Zwischenstand, konnten aber an der sich abzeichnenden Niederlage nichts ändern. Denn an den restlichen drei Brettern waren inzwischen dunkle Wolken aufgezogen. Michael Vennhoff (4) rettete sich gerade noch in ein Remis, aber die Partie von Stefan Arts (3) war nicht zu halten. Damit war der Mannschaftssieg gestorben. Zwar hätte Coach Rosskothen am Spitzenbrett mit einem Gewinn noch ein 4-4 Unentschieden erreichen können, aber auch das lief schief! In hoher Zeitnot stellt er – in durchaus chancenreicher Position – seine Dame ein. Auch nach dieser 3-5 Niederlage war der Kuchen noch nicht ganz gegessen. Denn wenn Kevelaer im Parallelspiel gegen Kleve verlieren würde, käme Uedem im letzten Moment noch auf den Relegationsplatz. Aber auch hier kannte Schachgöttin Caissa keine Gnade mit den Schusterstädtern: Kevelaer schaffte ein Unentschieden und schickte Uedem damit in die Verbandsklasse!
Jetzt heißt es für die hiesigen Schachstrategen: „Kopf hoch, in die Hände spucken und den sofortigen Wiederaufstieg schaffen!“
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